Am 4. Mai, um 20:15 Uhr, veranstaltete der WDR die sog. Arena, bei der die Spitzenkandidaten der NRW-Parteien live moderiert diskutieren. Neben unserem Landessprecher MdEP Marcus Pretzell waren die amtierende Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), Armin Laschet (CDU), Sylvia Löhrmann (Grüne), Christian Lindner (FDP), Özlem Alev Demirel (Linke) und Michele Marsching (Piraten) gekommen. Mit 105 Minuten Sendelänge eigentlich ein ausführliches und damit recht informatives Format. Sollte man jedenfalls meinen.
Verlangen wir wirklich zuviel, wenn wir ein wenigstens einigermaßen faires Umfeld erwarten? Offensichtlich. Schon die Auswahl des (O-Ton!) „handverlesenen“ Publikums machte deutlich, dass es dem WDR sehr daran gelegen war, den AfD-Spitzenkandidaten schlecht aussehen zu lassen – durch Buh-Rufe gegen ihn und frenetisches Geklatsche (der Bahnhof lässt grüßen) für jedes Statement der Systemparteien, und sei es noch so abseitig.
Konsequent fortgesetzt wurde diese Politik durch die beiden etwas überforderten Moderatorinnen Ellen Ehni und Sabine Scholt, die Pretzell regelmäßig in die Parade fuhren und umgekehrt wenig Unterstützung boten, wenn er gezielt unterbrochen wurde bei seinen Statements. Besonders hervor durch unfaires und gezieltes rhetorisches Störfeuer taten sich übrigens Armin Laschet und Christian Lindner. Geschenkt: es ging hier nicht um sportlichen Wettstreit, sondern um Wählerstimmen für den Einzug in den Landtag. Dass da der Staatsfunk hilfreich zur Seite springt, kann kaum verwundern. Auch nicht, dass der „Faktencheck“ am nächsten Tag das gleiche Bild bot.
Ja, es stimmt, dass Marcus Pretzell dem Öffentlich-Rechtlichen unverblümt ankündigt, den sie betreffenden Programmpunkt im AfD-Programm umzusetzen. Insofern kann man für das niederträchtige Verhalten vielleicht ein wenig Verständnis aufbringen. Aber wäre es nicht auch eine Möglichkeit, durch anständige und verantwortungsvolle journalistische Arbeit den Grund für die Abschaffung der GEZ-Gebühren infrage zu stellen?
Dies vorausgeschickt schauen wir uns einmal den Auftritt unseres Spitzenkandidaten an. Auf Facebook konnte man am gleichen Abend teils harsche Kritik unserer „Hardliner“ lesen, die sich ein deutlich resoluteres Kontra gegen die Zwischen- und Buhrufer gewünscht hätten. Vielleicht würden das auch noch andere AfD-Mitglieder goutieren, denn die manchmal ziemlich verlogene Unverschämtheit, die Pretzell in die Ecke zu drängen versuchte, konnte schon wütend machen.
Wäre Marcus Pretzell darauf eingegangen, hätte er mit gleicher Münze zurückgezahlt, hätte er konsequent sein Recht eingefordert: Was wäre passiert? Man hätte ihn als aggressiv und damit politisch unberechenbar gebrandmarkt. In diese Falle ist er jedoch nicht getappt, hat sich vielmehr präsentiert als das, was er tatsächlich ist: Ein besonnener, pragmatisch denkender und sich auch durch hartnäckige Trigger-Versuche nicht aus der Ruhe zu bringender Politiker. Einer, den man guten Gewissens wählen kann.
Dafür müssen wir ihm dankbar sein. Und damit haben wir noch viel Segensreiches zu erwarten für unsere NRW-AfD.
Hier die Sendung in der Mediathek.