Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

u.a. aus Gründen der PFAS-Problematik hält es die AfD-Ratsfraktion für dringend geboten, das bestehende Bürgerbad beizubehalten und dort lediglich eine Sanierung durchzuführen.

Wie Ihnen persönlich und den lokalen Parteivertretern bereits mitgeteilt handelt es sich bei #PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) um Chemikalien, die einer extrem teuren Entsorgung bedürfen.

 

In den Jahren 1974 und 1984 ereigneten sich Großbrände im Bürgerbad, die die zentrale Halle fast gänzlich zerstörten. PFAS sind seit 1940 übliche Bestandteile von Löschschaum. Leider halten sich PFAS problemlos über Jahrzehnte. Geraten Personen in direkten Kontakt mit PFAS, so kann dies zu schwerwiegenden Gesundheitsschäden führen.

Seit dem 1. August d. J. gilt daher bundesweit eine aktualisierte #Bodenschutz- und Altlastenverordnung. Diese verpflichtet bei Neubauten zur Untersuchung des Bodens auf Kontamination mit PFAS.

Da es so gut wie keine vorhandenen Giftmüll-Deponien für PFAS gibt, würde mit einem Abriss des jetzigen Bürgerbads die Büchse der Pandora geöffnet werden. Aktuelle Schätzungen veranschlagen einen Neubau des Hallenbads bei bis zu 28 Millionen Euro plus zwei Millionen Euro für einen gewöhnlichen Abriss. (AK Hallenbad vom 11.08.2023)

Die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorhandene PFAS-Belastung dürfte die Abrisskosten in astronomische Höhen treiben. So etwas wäre ein finanzielles Desaster für alle Hückeswagener Bürger und Steuerzahler.

Sollten PFAS im Bereich des jetzigen Hallenbads nachgewiesen, so könnte der Rat der Stadt seinen früheren Beschluss zum Abriss zurücknehmen und durch einen neuen Beschluss, der eine Sanierung ohne Abriss vorsieht, ersetzen. Alles andere wäre der Bürgerschaft in keiner Weise vermittelbar.

Denn sollte am bisherigen Ratsbeschluss festgehalten werden, so wäre dies aufgrund unmöglicher Finanzierbarkeit das sichere Ende des Bürgerbads Hückeswagen.

 

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PFAS ist so giftig, dass Böden nicht einfach auf irgendeiner Deponie entsorgt werden dürfen.

Bei großflächigen Verunreinigungen ergeben sich auch Probleme in Bezug auf die Ausweisung von Baugebieten und Neubauten sowie den Umgang mit verunreinigtem Erdaushub.

Damit ist auch die Bereitstellung von Deponiekapazitäten betroffen, vielerorts eine noch ungelöste Aufgabe, da es nicht wirkliche Deponie gibt!

Eine Sanierung des Bürgerbades wurde damals mit 20 Millionen € veranschlagt.

Jetzige Planungen im Arbeitskreis gehen schon von über 30 Millionen aus, zzgl. „normalen Abbruchkosten von 2 Millionen €, kommt hier noch eine PFAS Belastung hinzu, die sehr wahrscheinlich ist durch die zwei Großbrände, wird der Abriss zu einem Desaster für die Bürger in Hückeswagen.

Bei einer positiven Befundung auf PFAS muss sich hier die Stadt Hückeswagen die Option behalten, einer Sanierung durchführen zu können, der damalige Beschluss des Stadtrat kann durch den Stadtrat ohne Probleme zurück genommen werden.

Bei einer Sanierung wird das Erdreich nicht Untersucht werden müssen, da kein Erdaushub für eine größere Baumaßnahme erfolgt.

 

Es droht der komplette Verlust eines Bürgerbades für Familien